Tramadolhydrochlorid 100mg/ml
Tramadolhydrochlorid 100mg/ml ist ein starkes Opioid-Analgetikum, das zur Behandlung mäßiger bis starker Schmerzen eingesetzt wird. Jeder Milliliter der Lösung enthält 100 Milligramm Tramadolhydrochlorid, das auf das zentrale Nervensystem wirkt und Schmerzen lindert.
Dosierung und Verabreichung:
- Erwachsene: Die Anfangsdosis beträgt in der Regel 50-100 mg, die je nach Bedarf zur Schmerzlinderung alle 4 bis 6 Stunden verabreicht werden kann. Die maximale Tagesdosis sollte 400 mg nicht überschreiten.
- Ältere Patienten: Bei Patienten über 65 Jahren sollte die Anfangsdosis niedriger sein und schrittweise erhöht werden. Bei Patienten über 75 Jahren sollte die maximale Tagesdosis 300 mg nicht überschreiten.
- Patienten mit Niereninsuffizienz: Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <30 ml/min sollte das Dosierungsintervall auf alle 12 Stunden ausgedehnt werden, und die maximale Tagesdosis sollte 200 mg nicht überschreiten.
- Patienten mit Leberfunktionsstörung: Bei schweren Leberfunktionsstörungen können eine Dosisanpassung und verlängerte Dosierungsintervalle erforderlich sein. Die maximale Tagesdosis sollte 200 mg nicht überschreiten.
Indikationen:
Tramadolhydrochlorid 100mg/ml ist angezeigt für die Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen bei Erwachsenen, einschließlich:
- Postoperative Schmerzen
- Chronische Schmerzzustände (z. B. Osteoarthritis, Fibromyalgie)
Akute Schmerzepisoden - Neuropathische Schmerzen
Contraindications:
- Überempfindlichkeit gegen Tramadol oder einen Bestandteil des Präparates.
- Akute Intoxikation mit Alkohol, Hypnotika, Narkotika, zentral wirkenden Analgetika, Opioiden oder Psychopharmaka.
- Erhebliche Atemdepression in nicht überwachten Situationen.
Schweres bronchiales Asthma oder Hyperkapnie. - Bekannte oder vermutete gastrointestinale Obstruktion, einschließlich paralytischem Ileus.
- Verwendung von Monoaminoxidase-Hemmern (MAOIs) innerhalb der letzten 14 Tage.
- Pädiatrische Patienten unter 12 Jahren und postoperative Schmerzbehandlung bei Kindern unter 18 Jahren nach Tonsillektomie und/oder Adenoidektomie.
- Unkontrollierte Epilepsie.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:
- Abhängigkeit, Missbrauch und Fehlgebrauch: Tramadol birgt ein hohes Potenzial für Sucht, Missbrauch und Fehlgebrauch, was zu Überdosierung und Tod führen kann. Beurteilen Sie das Risiko jedes Patienten vor der Verschreibung und überwachen Sie es regelmäßig.
- Atemdepression: Schwere, lebensbedrohliche oder tödliche Atemdepression kann auftreten. Achten Sie auf Atemdepression, insbesondere während der Einnahme oder nach einer Dosissteigerung.
- Versehentliches Verschlucken: Die versehentliche Einnahme auch nur einer Dosis, insbesondere bei Kindern, kann zu einer tödlichen Überdosierung von Tramadol führen.
- Ultra-schneller Metabolismus von Tramadol: Bei einigen Personen kann Tramadol schneller in seinen aktiven Metaboliten umgewandelt werden, was zu höheren als den erwarteten Serumspiegeln und einem erhöhten Risiko für schwere Nebenwirkungen führt.
- Neonatales Opioid-Entzugssyndrom: Eine längere Einnahme von Tramadol während der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioid-Entzugssyndrom führen, das lebensbedrohlich sein kann, wenn es nicht erkannt und behandelt wird.
- Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die Cytochrom-P450-Isoenzyme beeinflussen: Die Auswirkungen der gleichzeitigen Anwendung oder des Absetzens von CYP3A4- und CYP2D6-Induktoren, –Hemmern oder -Substraten können die Tramadol-Spiegel beeinflussen und das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen.
- Krampfanfälle: Tramadol kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen, insbesondere bei Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte, bei Patienten, die bestimmte Antidepressiva oder Opioid-Medikamente einnehmen, und bei Patienten, die Alkohol missbrauchen.
- Serotonin-Syndrom: Das Risiko erhöht sich bei gleichzeitiger Einnahme von serotonergen Arzneimitteln (z. B. SSRIs, SNRIs, TCAs) oder Arzneimitteln, die den Serotoninstoffwechsel beeinträchtigen.
- Anwendung bei älteren Patienten: Ältere Patienten können eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Tramadol aufweisen. Eine sorgfältige Auswahl und Überwachung der Dosis wird empfohlen.
- Leber- oder Niereninsuffizienz: Bei Patienten mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein.
- Beeinträchtigte geistige oder körperliche Fähigkeiten: Tramadol kann die geistigen oder körperlichen Fähigkeiten beeinträchtigen, die für die Ausführung potenziell gefährlicher Aufgaben wie das Führen eines Fahrzeugs oder das Bedienen von Maschinen erforderlich sind.
Nebenwirkungen:
Häufige Nebenwirkungen sind Schwindel, Übelkeit, Verstopfung, Kopfschmerzen und Schläfrigkeit. Schwere Nebenwirkungen können Atemdepression, Krampfanfälle, Serotonin-Syndrom und allergische Reaktionen umfassen.
Informationen zur Patientenberatung:
- Informieren Sie die Patienten über die Risiken der Abhängigkeit, die richtige Anwendung, Lagerung und Entsorgung des Medikaments.
- Weisen Sie die Patienten an, während der Einnahme von Tramadol auf Alkohol zu verzichten, da dieser die ZNS-depressive Wirkung verstärken kann.
- Weisen Sie die Patienten auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hin und dass sie ihren medizinischen Betreuer über alle Medikamente, die sie einnehmen, informieren sollen.
- Weisen Sie die Patienten darauf hin, wie sie die Dosis verringern können, um Entzugserscheinungen zu vermeiden, wenn sie die Einnahme von Tramadol abbrechen müssen.
Wenn Sie diese Richtlinien befolgen und einen Arzt konsultieren, kann Tramadolhydrochlorid 100mg/ml sicher und wirksam zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.